[Buchrezension] Halo - Alexandra Adornetto

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http://www.amazon.de/Halo-Halo-Trilogie-Alexandra-Adornetto/dp/3499216000/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1450453789&sr=1-1&keywords=halo+alexandra+adornetto

Zusammenfassung: 

In dem verschlafenen Ort Venus Cove scheint die Welt noch in Ordnung. Doch dunkle Mächte sammeln sich, immer öfter kommt es zu unerklärlichen Todesfällen. Bis eines Nachts drei Engel auf der Erde landen, vom Himmel gesandt, um dem Bösen Einhalt zu gebieten. Fasziniert vom Leben der Menschen, mischt sich Bethany, die jüngste und unerfahrenste der drei himmlischen Geschwister, unter die Schüler der Highschool– und verliebt sich Hals über Kopf in den attraktiven Schulsprecher Xavier. Doch ihre Liebe bringt die Mission der Engel in Gefahr, denn niemand darf über ihre eigentliche Herkunft Bescheid wissen. Und schlimmer als der Zorn des Himmels ist die Bedrohung durch das Böse, das bereits ein Auge auf Bethany geworfen hat …
»Manche Dinge können Menschen nicht begreifen. […]«
Äh, okay? Sehr Gottbezogen. Im ersten Moment war ich wirklich sprachlos von dem, was mich hier alles erwartet hatte, denn damit hatte ich nun echt nicht gerechnet. Klar, ich wusste ja, dass Beth ein Engel war, aber dass Gabriel ausgerechnet der Gabriel war, war dann ja schon mal die erste Überraschung. Aber es kamen ja noch so viele Überraschungen mehr. Und die ganze Zeit war es so realistisch. Es war ungreifbar. Genau wie Beth es gesagt hat. Und ich glaube, das macht dieses Buch teilweise so besonders. Realitätsnah, aber doch sehr ungreifbar wird hier die Geschichte von Beth erzählt, die sich als Engel in einen Menschen verliebt und dass das nicht gutgehen kann, steht schon vom ersten Moment an fest. Wie sich das dann aber entwickelt, war ja gar nicht abzusehen. 

»Heiß würde ich nicht gerade sagen«, antwortete ich verwirrt. »Die meisten scheinen eine normale Körpertemperatur zu haben.«
Viele Personen würden an dieser Stelle vielleicht sagen: Bethany, Gabriel und Ivy sollen den Menschen den Glauben zurückbringen. Beth verliebt sich dabei in Xavier und das Buch dreht sich dann um die Liebesgeschichte der beiden. Am Anfang hätte ich das wahrscheinlich genauso geschrieben. Noch ein bisschen ausgeschmückt. Und so weiter. Aber je länger ich nachdenke, desto mehr kommt mir der Sinn dieser Geschichte erst in den Kopf rein. Denn das Göttliche in diesem Buch hat auch einen Grund - zumindest für mich. =)
Viele Bücher drehen sich ja um ein bestimmtes Thema, das sie genauer behandeln und es dabei aber freundlich verpacken. Genauso tut es dieses. Nur dass wir dieses Mal kein Thema wie Krebs haben, sondern etwas, was uns wirklich jeden Tag begegnet. Ihr alle kennt mindestens einen Menschen, der glaubt. Eine Person, die nicht daran zweifelt, dass es Gott gibt.
Und ich denke, dass das hier sehr gut behandelt wird. Bethany ist ein Engel! Sie muss an Gott glauben. Immerhin ist er so was wie ihr Vorgesetzter. Es ist mehr als faszinierend aus ihrer Sicht zu lesen und es lohnt sich wirklich. Und tatsächlich gelingt es, aufgrund mancher Worte, aufgrund mancher Taten mir deutlich zu machen, dass Gott nicht unmöglich ist. Wie sie so schön sagt: Es gibt Dinge, die wir Menschen nicht begreifen können und ich kann nicht daran zweifeln, dass es etwas gibt, was über uns steht. Wir wissen nicht, was es irgendwo in diesem Universum gibt bzw. was es außerhalb unseres Universums gibt. Warum dann nicht auch Gott?

Unsere Ankunft verlief nicht ganz nach Plan.
Den Anfang finde ich immer noch etwas holprig. Irgendwie schaffe ich es nicht, in die Story richtig hineinzufinden. Ich verstehe, was die Autorin wollte. Ohne Einleitung einfach ins Geschehen rein, aber gerade hier bei so einem umfassenden Thema hätte ich mir eine Einleitung gewünscht. Ich hatte ja am Anfang absolut null Plan. Super, die Person heißt Bethany, bei ihr sind Gabriel und Ivy. Aber da ich den Klappentext nicht gelesen hatte, sondern mich gleich darauf gestürzt hatte, fehlte mir das Wissen, dass sie Engel sind. Zumindest für einen kurzen Moment und das war dann doch sehr irritierend.
Allerdings kam dann recht schnell Spannung auf. Vor allem, als Beth dann das erste Mal Xavier begegnet. Seit dem Moment wollte ich einfach nur wissen, wie es mit den beiden weiter geht und wie da nun etwas zustande kommt.

»Ich glaube, es steht für ›Mütter, die ich gern … fotografieren würde‹«, sagte meine Schwester.
Der Schreibstil hat mir persönlich sehr gut gefallen. Er ist locker und ich hatte wirklich keine Probleme mich mit Beth und allen anderen Charakteren zu identifizieren. Es hat Spaß gemacht, teilweise auch der Autorin zu folgen, denn es gab mir das Gefühl, dass sie selbst ein bisschen mit in diesem Buch steckt. Natürlich, ich kenne sie nicht, aber ich habe einfach das Gefühl, dass es so ist. Ich kann es nicht erklären.
Vielleicht liegt es daran, dass die Autorin unheimlich jung ist. Da überall etwas anderes steht, kann ich nur hoffen, dass ich jetzt das richtige Datum herausgesucht habe und sie wirklich am 18. April 1992 geboren ist. Das heißt also, wir haben es hier mit einer 23-Jährigen zu tun und dafür so ein Buch: Na halleluja! 
Aber wahrscheinlich ist es genau diese Tatsache, die mich ihr näher bringt. Sie versteht uns Teenager noch ganz gut, da sie selbst noch nicht so lange davon entfernt ist. =D

»Ich will wissen, was du denkst … wie du es findest …« Ich zögerte und senkte dann meine Stimme, »… das S-Wort.«
Beth ist ein Engel. Und als Engel geht man die Erde nicht so oft besuchen. Trotzdem wurde sie auserwählt, um den Menschen den Glauben näher zu bringen. In ihren ersten Tagen hatte ich absolut keinen Plan, warum ausgerechnet sie ausgewählt wurde und ehrlich gestanden: Ich habe es heute noch nicht. Sie ist naiv und lässt sich zu schnell auch auf gefährliche Dinge ein. Das geht einem schon mal auf die Nerven, aber dann wird wieder deutlich, dass sie es nicht anders kennt und plötzlich lerne ich sie zu verstehen. Sie hat es nicht einfach auf der Erde. Selbst das S-Wort ist für sie eine große Überwindung, während wir alle spätestens in der 4. Klasse alles darüber lernen. (Ihr wisst, wovon ich spreche?) Allerdings ist es sehr amüsant zu erleben, wie sie alles kennenlernt und in die typischen Teenager-Fallen tappst. =D
Xavier ist Beth' große Liebe. Er ist nicht der übliche Teenager, sondern verhält sich bereits jetzt wie ein Erwachsener und das tut Beth manchmal ganz gut. Er gibt der ganzen Story auch den Ernst, den sie an manchen Stellen benötigt, aber ich denke, dass er manchmal ruhig hätte gechillter sein können. Dann wären manche Situationen auch ganz anders verlaufen und hätte noch mehr Spaß gemacht. Trotzdem kann ich nicht behaupten, dass ich ihn nicht mag. 
Gabriel und Ivy haben mir wirklich sehr gefallen. Sie waren halt so typisch Engel. Unnahbar, wunderschön und einfach weise. Und trotzdem steckte in beiden ihre unveränderliche Liebe zu Beth. Egal, was sie angestellt hat. Vielleicht sollte das auch ein Beispiel für uns Menschen sein, immer denjenigen zu vertrauen, die wir am meisten lieben, wenn wir sie irgendwo verstehen können. Auch wenn besonders Gabriel seine Zeit gebraucht hat, um Beth zu verstehen, hat er es schlussendlich doch gekonnt.
Und dann gab es da noch Molly. Molly war einfach nur wunderbar. Sie war so etwa Beth’ weibliche Menschenhälfte. Sie hat ihr gezeigt, wie es sich als Teenager lebt auf der Erde und auch das für Beth sehr wichtig. Von Molly hat sie viel gelernt und konnte sich weiter entwickeln. Molly hat ihre Fehler und zeigte Beth dadurch, dass alles nicht perfekt sein muss, damit es gut ist. Molly bekommt ihr Leben auch mit Problemchen auf die Reihe.
Eigentlich möchte ich hier gern noch eine Person beschreiben, die besonders für diesen Teil eine wichtige Rolle spielt, aber das würde zu sehr spoilern. Deshalb möchte ich an dieser Stelle die Figur auslassen und sie erst beim zweiten Teil beschreiben. Das Einzige, was ich sagen kann: Es geht um Jake Thorne. =)

»Menschen können sehr verführerisch sein.«
Haha, ja, das stimmt wirklich. Und ich kann nur sagen, wie schön es war, das alles einmal aus der Perspektive eines Engels zu bekommen und nicht immer die Menschen zu erleben. Engel können auch sehr spannend sein oder hat euch das noch niemand gesagt?
Weiterhin finde ich das Cover einfach nur unglaublich schön. Es sind Beth und Xavier, das ist ja wohl klar. Doch auch die Farbwahl finde ich sehr schön. Das Goldgelb präsentiert für mich irgendwie die Engel und alles Gute auf der Welt, während das Schwarze bzw. allgemein Dunkle für mich die schlechte Seite des Lebens präsentiert. Beide Seiten existieren nebeneinander, denn nicht alles kann gut sein, sowie nicht alles schlecht sein kann.
Und dann ist da natürlich noch diese harmonische Pose, die die beiden da auf dem Cover einnehmen. Sie steht definitiv für die Liebesgeschichte in dem Buch. Und ich denke, dass auch der Titel mit dem Buch verbunden ist, denn immerhin tragen Engel einen Heiligenschein.

Halo ist ein sehr schönes Buch, hinter dem eigentlich so viel mehr steckt, als man auf den ersten Blick erkennt. Ich kann sagen, dass sich der zweite Blick durchaus lohnt und es wunderschön ist, einmal die Geschichte aus einer anderen Perspektive zu sehen. Es hebt sich heraus aufgrund der veränderten Positionen: Die Erzählerin ist dieses Mal der Engel, der sich verliebt und nicht wie sonst immer der Mensch.
Ich mag das Buch sehr, muss allerdings trotz des vielen Lobs sagen, dass ich nicht vollständig überzeugt bin. Die Geschichte ich sehr schön, aber dieses letzte Etwas, was mich davon in den höchsten Tönen schwärmen lässt, war nicht vorhanden. Schade! =|

Gesamtbewertung:

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